Das CCIV beschäftigt sich seit dem Jahr 2017, basierend auf der Tatsache, dass es in der SV bereits einige Aktivitäten zum Thema chronische Herzinsuffizienz gibt, mit diesem Thema.
Einerseits wird, um in Anbetracht der verschiedenen bestehenden SV-Initiativen einen entsprechenden Wissens- und Informationsaustausch zu gewährleisten, eine koordinierende Funktion zur Informationsbündelung wahrgenommen.
Dazu wurden die einzelnen bestehenden Initiativen hinsichtlich Art und Umsetzung von DMP-Komponenten einer näheren Betrachtung unterzogen. Eine Analyse der drei SV-Projekte ergab, dass unabhängig von der Projektdauer sowohl im oberösterreichischen „Pilot Integrierte Versorgung PatienInnen mit Herzinsuffizienz in Oberösterreich“ und im steirischen Projekt „Telemonitoring bei Herzinsuffizienz in der Pilotregion Mürztal“ (beide Start 2017) als auch im Tiroler Projekt „HerzMobil Tirol“ (Start 2012) alle DMP-Komponenten bereits verankert sind. Je nach Projektfortschritt sind die einzelnen DMP-Komponenten unterschiedlich vielfältig und weitreichend ausgeprägt. Es zeigt sich, dass die Erfahrungen in die Konkretisierung bzw. Optimierung der Kernelemente einfließen. Damit tragen die definierten DMP-Komponenten in den einzelnen Projekten kontinuierlich zur Weiterentwicklung bei und sorgen dafür, dass sich die Versorgung dynamisch an Veränderungen anpasst. Aus der Projektanalyse ging ferner hervor, dass sie auch die als wesentlich empfohlenen DMP-Kriterien der American Heart Association abdecken.
Zusätzlich erfolgte anhand einer Analyse von Abrechnungsdaten (FoKo-Daten) eine Abschätzung der Therapietreue von Patientinnen/Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz im Hinblick auf eine leitliniengerechte Behandlung. Dazu wurden zunächst vom CCIV die für die Analyse relevanten Daten definiert und anschließend die SV-weit erhobenen Daten ausgewertet und interpretiert. Die Ergebnisse dieser Analyse wurden im November 2017 im Rahmen der EPHC (European Public Health Conference) 2017 in Stockholm präsentiert.
Als Grundlagenarbeit für ein mögliches späteres österreichweites DMP wurden gemeinsam mit externen Herzinsuffizienzspezialisten Diagnose-, Behandlungs- und Zuweisungsalgorithmen für die Allgemeinmedizinerin/den Allgemeinmediziner (auf Basis der ESC-Guidelines 2016) erarbeitet und mit der AG Herzinsuffizienz der Österreichischen Kardiologischen Gesellschaft (ÖKG) akkordiert und von dieser endorsed.
Der in der Praxis getestete und als gut umsetzbar und praxistauglich bewertete Diagnose- und Behandlungsalgorithmus für Allgemeinmedizinerinnen und Allgemeinmediziner (6-seitiger A4-Folder) wurde im Jahr 2019 auf expliziten Wunsch der Ärztinnen und Ärzte gemeinsam mit der SVC in eine elektronische Version gebracht und ist nunmehr unter www.sozialversicherung.at/pfade_hi abrufbar. In Abstimmung mit den Trägervertreterinnen und -vertretern als Kunden des CCIV soll dieser Algorithmus weiter beworben und verteilt werden.
Rahmenkonzept bundesweites Disease Management Chronische Herzinsuffizienz
Gegenwärtig arbeitet das Competence Center für Integrierte Versorgung (CCIV) an einem österreichweiten einheitlichen modularen Disease Management (DM) Rahmenkonzept für Patientinnen/Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz. Basis für die Arbeiten sind die ESC-Guidelines 2016, das Positionspapier der AG Herzinsuffizienz der Österreichischen Kardiologischen Gesellschaft sowie der IQWiG-Bericht Nr. 342 (Systematische Leitlinienrecherche und -bewertung sowie Extraktion relevanter Empfehlungen für ein DMP Chronische Herzinsuffizienz). Zudem werden Ergebnisse und Erfahrungen aus den einschlägigen Pilotprojekten berücksichtigt und sowohl SV-interne als auch -externe Expertinnen/Experten eingebunden. Dadurch soll gewährleistet werden, dass regionale Gegebenheiten und Spezifika von Beginn an im Gesamtkonzept ausreichend berücksichtigt, sowie bereits vorhandene Expertise eingebunden und genutzt werden kann.
Das Projekt verfolgt das Ziel, die unterschiedlichen Ansätze der Pilotprojekte durch einen modularen Aufbau in ein bundesweit einheitliches Rahmenkonzept zu integrieren.
PROJEKTMANAGEMENT
Christina Hochwallner, MA
PROJEKTMANAGEMENT
Mag.a Claudia Lohr
PROJEKTMANAGEMENT
Christine Trischak, BA MSc
STATISTIK
Noemi Kiss, MSc
EVIDENZBASIERTE MEDIZIN
Priv.-Doz.in Dr.in Reitter-Pfoertner Sylvia
PROJEKTASSISTENZ
Lore Moetz